Sonntag, 19. Januar 2020

So teuer sind Immobilien in Frankfurt

Die Immobilienpreise in Frankfurt gehen weiter in die Höhe. Im vergangenen Jahr mussten für Eigentumswohnungen deutlich mehr gezahlt werden. Investoren zielen auf andere Teile der Stadt. Im vergangenen Jahr legte ein Käufer 25.600 Euro pro Quadratmeter für die teuerste Wohnanlage Frankfurts auf den Tisch. Mit einer Größe von 210 Quadratmetern belief sich der Kaufpreis für das neue Haus in einem Hochhaus somit auf lediglich 5,4 Millionen Euro. Ähnlich horrende Summen waren auch 2019 kein Einzelfall auf dem Frankfurter Immobilienmarkt, wie die Stadt und das Sachverständigengremium für Immobilienwerte mitteilten. "Wie in den vergangenen Jahren steigen die Preise für Eigentumswohnungen in Frankfurt an allen Standorten und in nahezu jedem Gebäudealter überproportional", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 6.800 Kaufverträge mit einem Gesamtvolumen von 8,2 Milliarden Euro abgeschlossen - von Grundstücken über Wohnungen bis hin zu Gewerbeimmobilien. Rund 60 Prozent der Transaktionen betrafen Eigentumswohnungen. Bei Neubauten lag der Quadratmeterpreis mit rund 7.000 Euro um 13 Prozent über dem Wert von 2018. Bei Altbauwohnungen wurden fast die gleichen Beträge (6.900 Euro) durchsucht. Insgesamt lag der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung bei 5.300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Auch hier betrug der Anstieg innerhalb von zwei Jahren satte 16 Prozent. Damit gehört Frankfurt bundesweit zu den Top-Adressen.


Trend zu kleineren Wohnungen 

Neben den absolut hochpreisigen Lagen in den Obergeschossen von Wohnhochhäusern, zum Beispiel im Europaviertel, vor allem in den traditionell teuren Stadtteilen Westend, Nordend und Sachsen, musste man tief in die Tasche greifen. Für Altbauten im Westend lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei 10.580 Euro, im Nordend wurden durchschnittlich 8.540 Euro für Neubauten gezahlt. Dass die absoluten Kaufpreise für Eigentumswohnungen zwischen 2017 und 2019 um vergleichsweise moderate 6 Prozent auf knapp 400.000 Euro gestiegen sind, ist auf den unvermeidlichen Trend zu kleineren Wohnungen zurückzuführen. Die durchschnittliche Größe der verkauften Wohnungen ist im gleichen Zeitraum von 81 auf 74 Quadratmeter geschrumpft. Die durchschnittliche Neubauwohnung kostete 2019 510.000 Euro. Die kleinste Wohnung hatte 15, die größte verkaufte 407 Quadratmeter Wohnfläche.

"Wir können zuversichtlich sein, dass die Preiserhöhungen kurzfristig nicht zum Erliegen kommen", warnte Frankfurts Planungsleiter Mike Josef (SPD). "Deshalb ist es eilig, das Angebot zu erweitern und zusätzliches Bauland aufzuzeigen, die Baulandentscheidung schnell umzusetzen und Mieter vor Umweltschutz zu schützen, um konsequent zu handeln". Denn Investoren beschränken sich nicht mehr nur auf die zentralen Bezirke rund um die Innenstadt, wie die Experten behaupten. In Rödelheim und Höchst werden zum Beispiel immer mehr Objekte saniert oder neu gebaut. Auch dort steigt das Risiko der Gentrifizierung. An zahlungswilligen Käufern scheint es nicht zu mangeln: Während der Verkauf von Eigentumswohnungen mit bis zu 7.500 Euro pro Quadratmeter in den letzten drei Jahren rückläufig war, steigt die Kurve für Luxusimmobilien weiter an. Die 25.600 Euro aus dem letzten Jahr müssen nicht das Ende der Geschichte sein.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Immobilienbewertung


Der Verkaufspreis einer Immobilie ist eine Gratwanderung. Wenn es zu hoch ist, gibt es keine Interessenten. Wenn Sie es zu niedrig einstellen, verschenken Sie Bargeld. Die Immobilienbewertung gibt Auskunft über den tatsächlichen Wert und hilft, einen optimalen Preis zu erzielen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Methoden zur Immobilienbewertung es gibt, was diese kosten und wann sich die Hilfe eines Fachmanns lohnt.


Warum lohnt sich eine Immobilienbewertung?


Die Lage ist richtig, der Garten ist groß und Sie haben vor ein paar Jahren 300.000 Euro für Ihre Immobilie bezahlt. Natürlich möchten Sie diesen Preis dann möglichst mit einem Verkauf erzielen. Leider ist es nicht so einfach. Der Wert einer Immobilie hängt mit vielen Faktoren zusammen, die letztendlich nur durch einen Bewertungsprozess überprüft werden können. Auch wenn am Ende natürlich die Nachfrage den Preis bestimmt, kann Ihnen eine Immobilienbewertung bei der Verkaufspreiskalkulation helfen.
Sie benötigen eine schriftliche Begutachtung durch einen Sachverständigen, insbesondere wenn die Begutachtung Rechtsstreitigkeiten standhalten soll. Dies kann beispielsweise im Falle einer Scheidung oder im Rahmen einer Erbengemeinschaft erforderlich sein.

Wer führt eine Immobilienbewertung durch?


Eine Erstbewertung Ihrer Immobilie können Sie kostenlos oder kostengünstig online durchführen lassen. Dazu geben Sie alle relevanten Informationen zur Immobilie in ein Formular ein und vergleichen diese mit relevanten Daten aus einer Datenbank. So erhalten Sie bereits eine erste Einschätzung des möglichen Verkaufspreises. Beauftragen Sie einen Sachverständigen mit der Überprüfung der Immobilie, um eine genaue Bestimmung zu erhalten. Ein vereidigter Sachverständiger beurteilt die Immobilie vor Ort und ermittelt unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien einen Immobilienwert. Ein solches Gutachten beinhaltet eine detaillierte Analyse etwaiger struktureller Schäden und erforderlicher Investitionen. Daraus ergibt sich der aktuelle Verkehrswert der Immobilie.

Wertermittlung erhalten



Die Bewertung Ihrer Immobilie wird anhand unserer umfangreichen Datenbank von rund 2,5 Millionen Objekten ermittelt. Tragen Sie dazu in unser Online-Formular die Eckdaten Ihrer Immobilie wie Wohnfläche, Baujahr und Region ein. Durch den Vergleich Ihrer Immobiliendaten mit den Immobiliendaten anderer Immobilien berechnen wir den aktuellen Marktwert Ihrer Immobilie. Sie erhalten das Ergebnis direkt per E-Mail.

Verfahren der Immobilienbewertung



In Deutschland wird die Bewertung von Immobilien durch die Verordnung über die Grundsätze zur Ermittlung des Verkehrswerts von Grundstücken (kurz: ImmoWertV) geregelt. Auch wenn es sich hier nur um Land handelt, zählt am Ende alles, was sich auf diesem Land befindet. Die einzelnen Prozesse bewerten daher sowohl den reinen Wert der Immobilie als auch den Wert der darauf befindlichen Gebäude.


Folgende Verfahren kommen dabei zu Anwendung:

  1. Vergleichswertverfahren
  2. Sachwertverfahren
  3. Ertragswertverfahren


  1. Vergleichswertverfahren
Der Name legt es nahe: Die Eigenschaft wird im Vergleichswertverfahren einem Vergleich unterzogen. Ähnliche Objekte und die dafür in der Vergangenheit erzielten Verkaufspreise werden verwendet. Dies kann dazu führen, dass der ermittelte Wert unter dem früheren Kaufpreis liegt. Oft eine Enttäuschung für die Besitzer, aber ein realistischer Maßstab. Die folgenden Parameter werden für den Vergleich ebenfalls berücksichtigt, was sich auf die Verringerung oder Erhöhung des Werts auswirken kann:

  1. Gebäudeart
  2. Bauweise
  3. Größe
  4. Baujahr und Restnutzungsdauer
  5. Lage
  6. Ausstattung
  7. Das Vergleichswertverfahren wird hauptsächlich für Grundstücke und selbstgenutzte Immobilien verwendet, zum Beispiel für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Eigentumswohnungen.

Montag, 9. September 2019

Mietspiegel-Reform: Vermieter verlieren mindestens 0,65 Euro/qm

Die vom Bundesjustizministerium geplante Ausdehnung des Bezugszeitraums für die Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete und somit des Mietspiegels von vier auf zehn Jahre wird zu einem massiven Wertverlust von Wohnungsbeständen führen. Der Gesetzgeber will bewusst die Mieten einfrieren und gerade in den nachgefragten Städten werden die Mieten damit staatlich nach unten korrigiert. Das zeigt eine heute vorgestellte Studie des Center for Real Estate Studies (CRES) der Steinbeis Hochschule Berlin im Auftrag des IVD. „Statt einem Mehr an aktuellen Mieten wird durch die Verlängerung des Bezugszeitraums ein Mehr durch alte Mieten bewirkt“, kritisiert Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD die geplante Mietenspiegelreform.
Im steigenden Markttrend verlieren Vermieter dadurch selbst in konservativen Modellrechnungen der Studie wenigstens 0,65 Euro je Quadratmeter Kaltmiete pro Monat. Investoren wie zum Beispiel Finanzinstitutionen und Privatpersonen, die für ihr Alter vorsorgen möchten, können dann nicht einmal einen Inflationsausgleich für ihr Investment erwarten dürfen. Falls sie eine Immobilie in Dresden verkaufen wollen. Dieser Effekt betrifft über 50 Prozent des gesamten deutschen Vermögensbestands. Als Konsequenz bleiben dringend benötigte Investitionen in den Wohnungsmarkt aus und die Wohnraumknappheit in deutschen Ballungszentren verschärft sich zusätzlich.
Die Studie filtert 50 Kommunen in Deutschland und damit ist sie die bislang einzige umfassende Untersuchung zu den Auswirkungen des Betrachtungszeitraumes des Mietenspiegels. Unter den 15 größten deutschen Städten ist in München mit 1,35 Euro pro Quadratmeter die größte Mietspiegeldifferenz aus dem Vergleich von vierjährigem und zehnjährigem Bezugszeitraum zu erwarten. Hannover und Stuttgart folgen mit Differenzen von jeweils 1,25 und 1,11 Euro pro Quadratmeter, wie die Modellrechnungen des CRES zeigen. In Berlin liegt die Differenz bei 0,76 Euro pro Quadratmeter. Lediglich in Duisburg hat die Differenz einen negativen Wert. Hier liegt die ortsübliche Vergleichsmiete bei zehnjährigem Bezugszeitraum mit 4,88 Euro pro Quadratmeter um 0,05 Euro pro Quadratmeter höher als bei dem vierjährigem Bezugszeitraum.
„Die Studie macht deutlich, dass es sich bei diesem Gesetzesvorhaben um eine verkappte Mietpreismanipulation handelt. Anstatt mit offenem Visier zu kämpfen versucht die Bundesregierung einen Mietenstopp durch die Hintertür zu erwirken. Die volkswirtschaftlichen Modellrechnungen des CRES machen deutlich, dass das mit negativen Folgen für Eigentümer wie Mieter einhergeht“, sagt der IVD-Präsident. Das einzig wirkungsvolle Mittel gegen den Mangel an Wohnraum in deutschen Großstädten ist der forcierte Neubau.
„Die vorgestellten Rechenbeispiele zeigen, dass bei schwankenden Märkten bereits vier Jahre ausreichend sind, um einen angemessenen Ausgleich zyklischer oder kurzfristiger Marktschwankungen zu gewährleisten und damit das Schwankungsrisiko fair zwischen Mietern und Vermietern zu verteilen“, kommentiert der Autor der Studie Prof. Dr. Marco Wölfle vom CRES. Im Umgang mit steigenden und fallenden Miettrends ist die Ausdehnung des Bezugszeitraums auf zehn Jahre genau das falsche Instrument. In Märkten mit steigenden Mieten wird ergänzend zu markteigenen Dämpfungswirkungen und der noch hinzukommenden Mietpreisbremse eine weitere Verlangsamung der Preisentwicklung hervorgerufen. „Es läge nicht fern, hier ein Einfrieren der Mietentwicklung in manchen Situationen zu erwarten“, resümiert Wölfle.
Bei einigen Teilen der Bundesregierung scheint diese Erkenntnis angekommen, dass nur der forcierte Neubau hilft. Das zeigen die Pläne des Finanzministeriums, eine Sonderabschreibung zur Förderung des Mietwohnungsbaus einzuführen. Demnach plant die Bundesregierung, dass für den Neubau von Mietwohnungen und den Erwerb solcher Wohnungen eine Sonderabschreibung gewährt werden soll.
Während mit dieser Maßnahme für den Wohnungsbau endlich Gas gegeben wird, tritt Bundesjustizminister Maas gleichzeitig auf die Vollbremse. „Auf diese Weise gerät das Vorhaben mehr Wohnraum für alle ins Schlingern und die Regierung wird letztlich niemandem gerecht“, so Schick weiter. Die beabsichtigten Abschreibungsvorteile sind sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist aber nur ein halbherziger Schritt. Um den Wohnungsbau wirklich in Gang zu bringen wäre darüber hinaus erforderlich, dass die sogenannte Normalabschreibung von bisher 2 auf mindestens 3 Prozent angehoben wird. Außerdem muss in die Vorschrift des § 15 b Einkommenssteuergesetz eine Ausnahme eingefügt werden, so dass der Verlust aus den geförderten Wohnungen mit den positiven Einkünften verrechnet werden kann. Denn Verluste allein bewirken noch keinen Steuervorteil. Dieser entsteht erst dadurch, dass man die Verluste mit anderen positiven Einkünften verrechnet und so weniger Einkünfte versteuert.

Samstag, 7. September 2019

Leipzig, Berlin und München mit höchstem Anstieg bei Wohnungspreisen auf Jahressicht

Leipzig, Berlin und München mit höchstem Anstieg bei Wohnungspreisen auf Jahressicht / Foto: (c) U. Koch
Der Aufwärtstrend der angebotenen Mietpreise in den von JLL untersuchten acht Städten, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart, hat zum zweiten Mal in Folge 2015 weiter an Schwung verloren. Bei den Kaufpreisen, für die zum Halbjahr noch insgesamt ein Anstieg zu notieren war, zeigte sich damit auf Jahressicht eine starke Differenzierung der Preise mit der schwäbischen Metropole als Top Performer.
Den höchsten Anstieg der angebotenen Mietpreise** im 2. Halbjahr 2015 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichnete mit +8 Prozent Leipzig, gefolgt von Stuttgart (+7 Prozent). In Köln, Düsseldorf und Frankfurt bewegte sich der Anstieg zwischen +4 und +5 Prozent. Wesentlich schwächere Zuwachsraten wurden mit rund +2 Prozent bzw. +1 Prozent in München und Berlin beobachtet. In Hamburg gaben die Mieten sogar auf Jahressicht leicht nach (-1 Prozent). „Bis auf Leipzig gilt eine Mietpreisbremse mittlerweile in allen untersuchten Wohnungsmärkten. Nach ersten Beobachtungen sind allerdings keine deutlichen Auswirkungen erkennbar. Wichtiger für die allgemeine Mietpreisentwicklung scheint die nachfragebedingte Verlagerung der Mietpreisanstiege in bislang preisgünstigere Lagen und Städten zu sein. Eine abschließende Bilanz der Mietpreisbremse halten wir derzeit aber insgesamt noch für verfrüht“, so Roman Heidrich, bei JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Berlin.
Deutlich stärker zugelegt haben die Angebots-Kaufpreise für Eigentumswohnungen. Im 2. Halbjahr 2015 verteuerten sie sich gegenüber dem Vorjahr zweistellig (+10 bis +15 Prozent) in Stuttgart, Leipzig, Düsseldorf und Berlin, in München und Köln bewegte sich der Preisanstieg bei +9 Prozent bzw. +7 Prozent. Eine nur geringfügige Zunahme verzeichneten Hamburg und Frankfurt mit +2 bis +1 Prozent. „Trotz der vergleichsweise moderateren Entwicklung bleibt es dabei: Der Zuwachs bei den Kaufpreisen in den acht untersuchten Städten ist durchschnittlich doppelt so hoch wie bei den Mietpreisen. Bei weiterhin hoher Nachfrage und günstigem Finanzierungsumfeld hält der Preisanstieg in den meisten Städten unvermindert an. Nur in Hamburg sind die Kaufpreise zum ersten Mal seit 2008 quasi auf gleichem Niveau geblieben. Ob dies in der Hansestadt bereits eine Stagnation der Preise ähnlich dem Mietmarkt markiert, bleibt abzuwarten“, so Sebastian Grimm, bei JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Frankfurt.

Mieten: Berlin, Hamburg und München mit Stagnation im 2. Halbjahr 2015

München bleibt sowohl bei Mieten als auch bei Kaufpreisen die nach wie vor teuerste Metropole Deutschlands. Die Angebotsmieten sind in der 2. Jahreshälfte 2015 auf Jahressicht geringfügig um +2,2 Prozent auf 16,00 Euro/m²/Monat (Vorjahr: +4,4 Prozent) gestiegen, der Zuwachs des 2. Halbjahres lag allerdings bei nur noch +0,3 Prozent. Ein stärkeres Wachstum registrierte Frankfurt mit +5,2 Prozent auf 12,95 Euro/m²/Monat (Vorjahr: +2,8 Prozent).
Deutlich übertroffen wird die Dynamik an Isar und Main von Stuttgart. Mit +7,2 Prozent (Vorjahr: +5,2 Prozent) zeigt die Schwabenmetropole den zweithöchsten jährlichen Anstieg der untersuchten Städte. Die Mieten verteuern sich auf 12,35 Euro/m²/Monat. Eine nach wie vor schwache Entwicklung zeigt sich in Hamburg, wo die Mieten auf Jahressicht um -0,5 Prozent auf 10,80 Euro/m²/Monat sanken. In Köln setzte sich der eingeschlagene Aufwärtstrend der letzten Halbjahre fort.
Die Mieten verteuerten sich auf Jahressicht um +3,7 Prozent auf 10,00 Euro/m²/Monat (Vorjahr: +2,2 Prozent). Ebenfalls kräftig stiegen die Mieten weiter rheinaufwärts in Düsseldorf (mit +4,2 Prozent auf 10,00 Euro/m²/Monat). Eine nachlassende Dynamik zeigt sich hingegen in Berlin. Die Angebotsmiete stagnierte im Vergleich zum 1. Halbjahr bei 9,05 Euro/m²/Monat. Der jährliche Zuwachs beträgt aufgrund des Anstiegs im 1. Halbjahr noch +1,1 Prozent (Vorjahr: +9,1 Prozent). In Dresden wuchsen die Verkaufspreise von Immobilien auch. 
Den erneut höchsten jährlichen Mietanstieg aller untersuchten Städte weist im 2. Halbjahr 2015 Leipzig auf. Auf Jahressicht klettern die Mieten um +8,1 Prozent auf 6,00 Euro/m²/Monat (Vorjahr: +4,3 Prozent). „Es könnte angesichts der nach wie vor unzureichenden Neubauaktivitäten und der gleichzeitig stark steigenden Bevölkerung auch 2016 in einigen Städten zu einem wieder deutlicheren Mietanstieg kommen. Zu beobachten war 2015, dass die Mietpreisbremse, die speziell in den nachgefragten innerstädtischen Teilmärkten eigentlich wirken sollte, von Mietern tatsächlich selten eingefordert wird. Mieter sind in den meisten Fällen bereit, die entsprechende Marktmiete zu zahlen, da eine gut gelegene und zeitgemäß ausgestattete Wohnung Mangelware ist“, so Heidrich.

In Hamburg und Frankfurt stagnierten die Kaufpreise im 2. Halbjahr 2015

Leipzig, Berlin und München konnten in diesem Halbjahr die höchsten Preisanstiege registrieren. In den anderen Eigentumswohnungsmärkten setzte sich der Aufwärtstrend verlangsamt fort. In Hamburg und Frankfurt stagnierten die Kaufpreise im 2. Halbjahr 2015. „Vor dem Hintergrund günstiger Finanzierungskonditionen und der hohen Nachfrage würde man erwarten, dass der Neubau in den untersuchten Großstädten deutlich an Fahrt gewinnt. Tatsächlich wurden in den meisten Städten Zuwächse beobachtet, aber nicht in dem Umfang wie sie marktseitig notwendig wären. In einigen Städten wie Berlin, Hamburg oder München bewegt sich die Bautätigkeit sogar seitwärts. Neben der mangelnden Flächenverfügbarkeit sind es zunehmend auch die fehlenden Kapazitäten der Bauwirtschaft, die hemmend wirken“, so Sebastian Grimm.
Der Aufwärtstrend der Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen hielt in München in der 2. Jahreshälfte an. Mit einem jährlichen Anstieg um +8,9 Prozent (nach +9,1 Prozent auf Jahressicht im 1. Halbjahr) wurden im Mittel Preise von 6.080 Euro/m² aufgerufen. In Frankfurt sind die Preise bei Alleinbetrachtung der 2. Jahreshälfte zum ersten Mal seit 2008 in einem Halbjahr geringfügig zurückgegangen (-1,0 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr), eine Folge der weniger stark gestiegenen Kaufpreise im Neubausegment. Auf Jahressicht schlägt noch ein Plus von 1,3 Prozent auf 3.950 Euro/m² zu Buche (nach +16,0 Prozent im Vorjahr). In Hamburg verharrten die Kaufpreise auf dem Niveau des 1. Halbjahres (3.790 Euro/m², gleichbedeutend +2,0 Prozent auf Jahressicht nach +8,8 Prozent im Vorjahr).
Den auf Jahressicht höchsten Anstieg aller acht von JLL untersuchten Städte verzeichnete erneut Stuttgart mit einem Plus von 15,5 Prozent auf 3.340 Euro/m² (Vorjahr: +8,7 Prozent). Auch in Düsseldorf ging es nach +4,0 Prozent im Vorjahr mit +10,9 Prozent auf Jahressicht im 2. Halbjahr kräftig aufwärts (auf 3.160 Euro/m²). Auch in Berlin setzt sich um +9,1 Prozent auf 3.470 Euro/m² die Dynamik der vorherigen Halbjahre fort. Der Markt für Eigentumswohnungen in Köln zeigt sich nach dem hohen Zuwachs im 1. Halbjahr (+4,4 Prozent) im 2. Halbjahr leicht beruhigt (+2,5 Prozent), sodass die Preise auf Jahressicht um +7,0 Prozent auf 2.910 Euro/m² angestiegen sind (Vorjahr: +10,0 Prozent). Bei Alleinbetrachtung des 2. Halbjahres 2015 registriert Leipzig den höchsten Anstieg (+11,1 Prozent) auf 1.500 Euro/m², auf Jahressicht zeigt die mit Abstand günstigste der acht Städte einen Anstieg von 12,3 Prozent (Vorjahr: -3,5 Prozent).

Alle Wohneinheiten des „Klostergarten“ in Forchheim verkauft

Der Erlanger Bauträger und Investor sontowski & partner (S&P) hat alle Wohneinheiten der Wohnprojektentwicklung „Klostergarten“ im fränkischen Forchheim vor Fertigstellung veräußern können. Die Umwidmung des ehemaligen Klosters zu insgesamt 59 Wohneinheiten hat im Frühjahr 2014 begonnen. Insgesamt 20,2 Millionen Euro investiert S&P.
Der Erlanger Bauträger und Investor sontowski & partner group (S&P) hat beim Projekt „Klostergarten“ alle 59 Wohneinheiten vor Fertigstellung veräußern können. Bei dem „Klostergarten“ in Forchheim handelt es sich um den Umbau und die damit verbundene Umnutzung eines ehemaligen Klosters. Insbesondere der Erhalt der denkmalgeschützten Bereiche mussten berücksichtigt werden, die nun Bestandteil eines exklusiven Wohnensembles geworden sind. Ausgewogene, moderne Architektur der Neubaukörper wurden dabei in das historische Areal integriert, das sich innerhalb der historischen Forchheimer Altstadt befindet. Dabei konnte auch die angeschlossene Klosterkirche St. Anton und der Fortbestand des kirchlichen Gemeindelebens durch eine von S&P eigens initiierte Klosterstiftung gesichert werden.
Der „Klostergarten“ wurde auf einem ca. 6.000 Quadratmeter großen Areal entwickelt. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 37 und 176 Quadratmeter. Eine eigene Tiefgarage mit 71 Stellplätzen gehören ebenfalls zum Objekt. Das Projekt wurde in Kooperation mit RK Architekten, Fürth, NRT Landschaftsarchitekten, Marzling sowie dem Generalunternehmer Zechbau realisiert.
„Das Kloster aus dem Jahr 1684 war eine große Herausforderung für uns, da der denkmalgeschützte Anteil besonders hoch ist und es uns wichtig war, den Charakter des Ensembles nicht zu verfremden. Diese einzigartige Wohnlage hat auch bei den Käufern für hohe Nachfrage gesorgt“, erklärt Dr. Matthias Hubert, geschäftsführender Gesellschafter der sontowski & partner group.

Freitag, 23. August 2019

Mieter fürchten Mieterhöhungen

CSU und SPD streiten derzeit um die Zukunft der Wohnungen im Freistaat. Die Bayerische Landesbank hinterlässt ein riesiges Immobilienpaket und die Mieter fürchten erhebliche Preiserhöhungen.

Die bayerische Wohnungsgesellschaft GBW verfügt über 31 000 Objekte mit etwa 85 000 Bewohnern. Noch können hier Apartments zu passablen Preisen angeboten werden. So ist beispielsweise eine 3-Zimmer-Wohnung mit 73 Quadratmetern im Münchner Westen für 732 Euro Kaltmiete bei Weitem kein teures Unterfangen im Vergleich der sonst sehr hohen Mietpreise innerhalb der Landeshauptstadt. Doch es ist fraglich, wie lange die GWB noch solche Angebote halten kann, da sie der staatlichen Bayerischen Landesbank gehört. Mit Blick auf die Zukunft stellt man von Seite des Münchner Mietvereins kaum gute Erwartungen, sondern blick eher verängstigt den Preiserhöhungen und Kündigungen entgegen, die viele Mieter dieser Anlagen befürchten.
Nach fatalen Spekulationsgeschäften ist die Bayern-LB nun mit zehn Milliarden Euro verschuldet und wird von der EU-Kommission in Brüssel dazu angehalten, unter anderem Wohnungen zu verkaufen. In München und Umland sind davon 10 000 Wohnungen betroffen. Nun fürchtet man ähnliche Vorgänge wie in Baden-Württemberg. Auch dort musste die Landesbank eine Vielzahl an Wohnungen verkaufen, für ein privates Augsburger Immobilienunternehmen, das sich vorrangig an Rendite orientiert, die Zuschläge erhielt.

Die GBW weist dies von sich und betont, auf Spekulanten verzichten zu wollen. Als realistische Verkaufssumme schätzt man etwa 1,5 Milliarden Euro ein. Dabei lege man Wert auf soziale Standards, wolle aber auch einen marktgerechten Preis erzielen, so heißt es von dem für die GBW zuständigen Finanzminister Söder.

Der Vorschlag der CSU, ein Bündnis der Kommunen solle die Immobilien kaufen und selbst verwalten, wurde von Seite der Städte aufgrund der aktuellen Finanzlage zurückgewiesen. Auch das Ansinnen in der Landtagsopposition, der Freistaat solle die Wohnungen kaufen und verwalten wurde zunächst abgewiesen. Der Vize-Kommissionspräsident jedoch äußerte, diese Entscheidung liege beim Freistaat selbst und so wird sich der Streit über den Immobiliendeal noch weiter ausdehnen.

Steigende Immobilienpreise – Experten warnen vor “Blase”

Die Preise für Immobilien steigen und steigen und steigen und ein Ende des Preisanstiegs scheint noch lange nicht in Sicht zu sein. Nun befürchten die ersten Experten, dass sich eine Immobilien-Blase entwickeln würde, die irgendwann platzen und dem Markt erheblich zusetzen wird. Der Ökonom und Immobilienspezialist Steffen Sebastian sieht die derzeitige Entwicklung kritisch und sieht den Beginn der Blasenbildung im vollen Gange.

Ganz unbegründet scheint die Angst dabei nicht zu sein. Allein in München sind die Preise für Wohnungen in den letzten die Jahren um 23 Prozent gestiegen, in Hamburg sogar um 26 Prozent. Auch außerhalb der der deutschen Metropolregionen gehen die Preise nach oben. In Bayreuth wurde laut den Berechnungen des Berliner Forschungsinstituts Empirica in nur drei Jahren ein Preisanstieg von 36 Prozent registriert. Im Durchschnitt stiegen die Preise für Wohnungen in kreisfreien Städten innerhalb eines Jahres um 5,6 Prozent.

Eine besorgniserregende Entwicklung, die auch die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht teilt. Zu den Schuldigen dieser Entwicklung wird die Europäische Zentralbank gezählt, die für die Rettung Griechenlands und des Bankwesens billiges Geld am den Markt wirft und so die Blasenbildung forciert. Rein ökonomisch ist die Flucht in Wohneigentum jedoch nachvollziehbar und in der Regel ein Zeichen für Inflationsangst. Sein Kapital in Immobilien zu stecken ist ein relativ sicherer Weg, sein Geld zu schützen.

Machen das viele, steigen die Preise überdurchschnittlich. Dabei geht es nicht mehr vordergründig darum, ordentliche Rendite zu erzielen, was der Blick auf die Anstieg der Wohnungsmieten beweist. So sind 2011 die Mieten in den Großstädten um nur 1,9 Prozent gestiegen und dadurch wird die Zeit für den Wohnungskäufer erheblich länger, um den Kaufpreis durch die Miete wieder reinzuholen.