Sonntag, 19. Januar 2020

So teuer sind Immobilien in Frankfurt

Die Immobilienpreise in Frankfurt gehen weiter in die Höhe. Im vergangenen Jahr mussten für Eigentumswohnungen deutlich mehr gezahlt werden. Investoren zielen auf andere Teile der Stadt. Im vergangenen Jahr legte ein Käufer 25.600 Euro pro Quadratmeter für die teuerste Wohnanlage Frankfurts auf den Tisch. Mit einer Größe von 210 Quadratmetern belief sich der Kaufpreis für das neue Haus in einem Hochhaus somit auf lediglich 5,4 Millionen Euro. Ähnlich horrende Summen waren auch 2019 kein Einzelfall auf dem Frankfurter Immobilienmarkt, wie die Stadt und das Sachverständigengremium für Immobilienwerte mitteilten. "Wie in den vergangenen Jahren steigen die Preise für Eigentumswohnungen in Frankfurt an allen Standorten und in nahezu jedem Gebäudealter überproportional", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 6.800 Kaufverträge mit einem Gesamtvolumen von 8,2 Milliarden Euro abgeschlossen - von Grundstücken über Wohnungen bis hin zu Gewerbeimmobilien. Rund 60 Prozent der Transaktionen betrafen Eigentumswohnungen. Bei Neubauten lag der Quadratmeterpreis mit rund 7.000 Euro um 13 Prozent über dem Wert von 2018. Bei Altbauwohnungen wurden fast die gleichen Beträge (6.900 Euro) durchsucht. Insgesamt lag der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung bei 5.300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Auch hier betrug der Anstieg innerhalb von zwei Jahren satte 16 Prozent. Damit gehört Frankfurt bundesweit zu den Top-Adressen.


Trend zu kleineren Wohnungen 

Neben den absolut hochpreisigen Lagen in den Obergeschossen von Wohnhochhäusern, zum Beispiel im Europaviertel, vor allem in den traditionell teuren Stadtteilen Westend, Nordend und Sachsen, musste man tief in die Tasche greifen. Für Altbauten im Westend lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei 10.580 Euro, im Nordend wurden durchschnittlich 8.540 Euro für Neubauten gezahlt. Dass die absoluten Kaufpreise für Eigentumswohnungen zwischen 2017 und 2019 um vergleichsweise moderate 6 Prozent auf knapp 400.000 Euro gestiegen sind, ist auf den unvermeidlichen Trend zu kleineren Wohnungen zurückzuführen. Die durchschnittliche Größe der verkauften Wohnungen ist im gleichen Zeitraum von 81 auf 74 Quadratmeter geschrumpft. Die durchschnittliche Neubauwohnung kostete 2019 510.000 Euro. Die kleinste Wohnung hatte 15, die größte verkaufte 407 Quadratmeter Wohnfläche.

"Wir können zuversichtlich sein, dass die Preiserhöhungen kurzfristig nicht zum Erliegen kommen", warnte Frankfurts Planungsleiter Mike Josef (SPD). "Deshalb ist es eilig, das Angebot zu erweitern und zusätzliches Bauland aufzuzeigen, die Baulandentscheidung schnell umzusetzen und Mieter vor Umweltschutz zu schützen, um konsequent zu handeln". Denn Investoren beschränken sich nicht mehr nur auf die zentralen Bezirke rund um die Innenstadt, wie die Experten behaupten. In Rödelheim und Höchst werden zum Beispiel immer mehr Objekte saniert oder neu gebaut. Auch dort steigt das Risiko der Gentrifizierung. An zahlungswilligen Käufern scheint es nicht zu mangeln: Während der Verkauf von Eigentumswohnungen mit bis zu 7.500 Euro pro Quadratmeter in den letzten drei Jahren rückläufig war, steigt die Kurve für Luxusimmobilien weiter an. Die 25.600 Euro aus dem letzten Jahr müssen nicht das Ende der Geschichte sein.

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