Freitag, 23. August 2019

Mieter fürchten Mieterhöhungen

CSU und SPD streiten derzeit um die Zukunft der Wohnungen im Freistaat. Die Bayerische Landesbank hinterlässt ein riesiges Immobilienpaket und die Mieter fürchten erhebliche Preiserhöhungen.

Die bayerische Wohnungsgesellschaft GBW verfügt über 31 000 Objekte mit etwa 85 000 Bewohnern. Noch können hier Apartments zu passablen Preisen angeboten werden. So ist beispielsweise eine 3-Zimmer-Wohnung mit 73 Quadratmetern im Münchner Westen für 732 Euro Kaltmiete bei Weitem kein teures Unterfangen im Vergleich der sonst sehr hohen Mietpreise innerhalb der Landeshauptstadt. Doch es ist fraglich, wie lange die GWB noch solche Angebote halten kann, da sie der staatlichen Bayerischen Landesbank gehört. Mit Blick auf die Zukunft stellt man von Seite des Münchner Mietvereins kaum gute Erwartungen, sondern blick eher verängstigt den Preiserhöhungen und Kündigungen entgegen, die viele Mieter dieser Anlagen befürchten.
Nach fatalen Spekulationsgeschäften ist die Bayern-LB nun mit zehn Milliarden Euro verschuldet und wird von der EU-Kommission in Brüssel dazu angehalten, unter anderem Wohnungen zu verkaufen. In München und Umland sind davon 10 000 Wohnungen betroffen. Nun fürchtet man ähnliche Vorgänge wie in Baden-Württemberg. Auch dort musste die Landesbank eine Vielzahl an Wohnungen verkaufen, für ein privates Augsburger Immobilienunternehmen, das sich vorrangig an Rendite orientiert, die Zuschläge erhielt.

Die GBW weist dies von sich und betont, auf Spekulanten verzichten zu wollen. Als realistische Verkaufssumme schätzt man etwa 1,5 Milliarden Euro ein. Dabei lege man Wert auf soziale Standards, wolle aber auch einen marktgerechten Preis erzielen, so heißt es von dem für die GBW zuständigen Finanzminister Söder.

Der Vorschlag der CSU, ein Bündnis der Kommunen solle die Immobilien kaufen und selbst verwalten, wurde von Seite der Städte aufgrund der aktuellen Finanzlage zurückgewiesen. Auch das Ansinnen in der Landtagsopposition, der Freistaat solle die Wohnungen kaufen und verwalten wurde zunächst abgewiesen. Der Vize-Kommissionspräsident jedoch äußerte, diese Entscheidung liege beim Freistaat selbst und so wird sich der Streit über den Immobiliendeal noch weiter ausdehnen.

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